Mit dem Verleih von Arbeitssklaven im großen Umfang entstand ab 1942/43 ein weit gestreutes, enges Netz von Arbeitsstellen außerhalb des ursprünglichen Lagers und des Steinbruches. Neben den Produktionsstätten für die Flugzeugherstellung in unmittelbarer Nähe zum Stammlager wurden zunehmend bei anderen Rüstungsbetrieben Arbeitssklaven in festen Außenlagern angesiedelt. Diese Nebenlager blieben dem Hauptlager unterstellt, entwickelten sich aber zu eigenen, teilweise sehr großen Einrichtungen. Die beiden größten Außenlager waren Litomeriçe (Leitmeritz) bei Theresienstadt nördlich von Prag mit ca. 5.000 KZ-Gefangenen (weitere 2.000 Zwangsarbeiter) und Hersbruck bei Nürnberg mit mindestens 5000 Arbeitssklaven. Aufgrund der menschenverachtenden Arbeitsbedingungen starben dort in den wenigen Monaten des Bestehens jeweils mehrere tausend Menschen, so dass die alliierten Ankläger von „Todesfabriken“ sprachen. Bei beiden Außenlagern handelte es sich um den Versuch der deutschen Rüstungswirtschaft, kriegswichtige Produktionsanlagen, die bombengefährdet waren, unter die Erde zu verlagern. Ohne Rücksicht auf Menschenverluste sollten kilometerlange Stollen unter größtem Zeitdruck in Berge getrieben werden, um dort vor allem Panzer- und Flugzeugmotoren zu produzieren. Allein in Leitmeritz waren dafür drei unterirdische Produktionsstätten mit den Tarnnamen „Richard I, II, III“ geplant. Nur in Richard I kam es zur Aufnahme der Produktion. Unter dem Decknamen „Elsabe“ produzierte die Firma Auto-Union – wiederum mit Flossenbürger KZ-Gefangenen – Teile für einen Panzermotor. Der Konzern Auto-Union gehörte als einer der größten Lieferanten von Flugzeug- und Panzermotoren zu den Betrieben mit den meisten Arbeitssklaven aus Flossenbürg: Sie schufteten im DKW-Werk in Zschopau, im Werk Horch in Zwickau, in Siegmar und später in Hohenstein-Ernstthal. Zwei weitere große Nutznießer der billigen Arbeitskräfte aus dem Konzentrationslager waren die reichseigenen Hermann-Göring-Werke mit ihrer Tochtergesellschaft „Sudetenländische Bergbau Arbeitsgruppen“ in Most (Brüx), bereits 1939 unter Beteiligung der Dresdner Bank als Holding vor allem aus zwangsenteigneten und arisierten Betrieben gegründet. Für schwerste, von den unterernährten (Kriegs-)Gefangenen nicht mehr zu bewältigende Bauvorhaben, v.a. zur Verlagerung der kriegswichtigen Produktionsstätten unter die Erde, holte sich die Organisation Todt (OT) ihre Arbeitssklaven aus Flossenbürg. Die OT führte die Erd- und Bau-, nach Bombardierungen auch Aufräumarbeiten auf Flugplätzen (Giebelstadt bei Würzburg, Pocking bei Passau, Obertraubling bei Regensburg) aus. Im Rahmen der Verlagerung von Rüstungsbetrieben unter die Erde arbeiteten für die OT ab Frühjahr 1944 Tausende von KZ-Arbeitssklaven, so im Außenlager Saal a. d. Donau. Schließlich gehörte das Außenlager Nossen/Sachsen zum SS-Führungsstab B 5 mit 400 Gefangenen.
Weitere große Männerlager befanden sich sowohl in Sachsen (seit Dezember 1943 Johanngeorgenstadt, im nachfolgenden Monat Mülsen-St. Micheln, ab Oktober 1944 Lengenfeld) und in Böhmen (Rabstein), alle mit jeweils ca. 800 Gefangenen. Eine besondere Rolle spielte die Reichsbahn, die in den letzten Kriegsmonaten verstärkt größere Kommandos in eigenen Außernlagern bei gefährdeten Bahnknoten (z.B. Dresden, Regensburg) konzentrierte.
Die Waffen-SS stellte den entleihenden Firmen bis zu 6,00 RM für Facharbeiter in Rechnung, die Masse wurde als Hilfskraft für bis zu 4,00 RM vermietet, für „Bedingt Taugliche“ begnügte sich die SS mit 0,50 RM. Soweit die entleihenden Firmen für die Verpflegung der Gefangenen aufkommen mussten, konnten sie die Kosten hierfür vom Tagessatz abziehen. Die Bewachung unterstand jeweils Einheiten des SS-Totenkopfverbandes von Flossenbürg.