Gestern Nacht erhielt die „Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg e. V.“ aus Polen die Nachricht, dass Herr Zbigniew Kolakowski aus Bygdocoszczy, am 1. Februar im Alter von beinahe 91. Jahren verstorben ist.
Zbigniew Kolakowski war unseren Informationen nach der letzte Überlebende aus dem ehemaligen Außenlager des KZ Flossenbürg im Colosseum in Stadtamhof. Bis zuletzt nahm er am Gedenken an das Kriegsende in Regensburg am 23. April und an den Beginn des Todesmarsches der verbliebenen Gefangenen teil. Er gehörte zu den etwa 50 Überlebenden, die erst Anfang Mai 1945 in der Nähe von Laufen an der Salzach befreit wurden. Er selbst war nur durch den Mut und die Hilfe einer Bäuerin, die den 20jährigen die letzten Tage versteckte und pflegte, dem Tod entgangen. Jährlich besuchte er noch ihr Grab.
Letztmalig reiste er im April 2015 im eigenen Wagen nach Regensburg zur Teilnahme am Gedenkweg und zu einer Reihe von Lesungen und Zeitzeugengesprächen in Regensburger und Oberpfälzer Schulen – wer erleben durfte, wie dieser ungebrochene 90jährige mit Charme und Witz für eine Verständigung zwischen den unterschiedlichsten Menschen warb und seine Hoffnung auf Frieden artikulierte, wird davon beeindruckt bleiben.
Die Arbeitsgemeinschaft trauert um einen Freund, viele Freunde und Bürger in der Stadt Regensburg werden diesen letzten Zeugen des KZ-Terrors in der Stadt vermissen.
Prof. Dr. Hans Simon-Pelanda
Vorsitzender