Mit gerade einmal 24 Jahren hat Günter 1986 die Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg e. V. gegen das damals fast erreichte vollkommene Vergessen dieses Lagers mitbegründet. Bis zuletzt hat er sich in ihr engagiert, wichtige Tatbestände aufgeklärt und veröffentlicht, unzählige Stunden dafür gearbeitet und finanzielle Opfer gebracht. In verschiedenen Funktionen bekleidete er Ämter im Vorstand der ARGE. Keiner von uns konnte sich vorstellen, dass er einmal nicht mehr da sein würde – denn einen wie ihn brauchen wir heute mehr denn je.
Als Jugendlicher schon hatte er sich mit dem Konzentrationslager in Flossenbürg auseinandergesetzt, war erschüttert, als schon zu Beginn der 80iger Jahre die Reste des Lagers mit Brandanschlägen und Hetzparolen attackiert wurden. Als Aktiver der DGB-Jugend trug er mit anderen erstmals die damals bekannten Fakten zusammen und erkannte in der wirtschaftlichen Verflechtung des Lagerkomplexes Flossenbürg den Erklärungsansatz für die gerne als „unaussprechlich“ und „unbegreiflich“ benannten Gräuel in den Steinbrüchen und Produktionshallen im Hauptlager und den mehr als 100 Außenlagern.
Zu seinen herausragenden Verdiensten gehört, dass er zu jener kleinen Gruppe gehörte, die sich durch keine Anfeindung und keine persönliche Diffamierung davon abbringen ließ, für ein würdiges Gedenken an die Toten zu kämpfen, den Überlebenden ein würdiges Erinnern zu ermöglichen und die Verbrechen im KZ Flossenbürg aufzudecken und publik zu machen.