Kirche St. Vitus (Karthaus Neuprüll), Ludwig-Thoma-Straße 14, 93051 Regensburg
Dr. Pius Scharff war seit 1932 Bezirksarzt in Regensburg. Bereits kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 zeigte er sich als aktiver Unterstützer des nationalsozialistischen Unrechtsstaats und ließ Alkoholkranke ins KZ einweisen. 1935 wurde Scharff Direktor des neu eingerichteten Staatlichen Gesundheitsamtes in Regensburg und wirkte eifrig an der NS-Gesundheitspolitik mit: Nicht mehr die Gesundheit des Einzelnen, sondern der „gesunde Volkskörper“ stand im Fokus. In diesem Sinne ließ Scharff die zweitmeisten Anträge auf Zwangssterilisationen in der gesamten Oberpfalz stellen. Gegen Ende des Kriegs wurde Scharff auf dem Papier verantwortlicher Arzt für tausend KZ-Häftlinge in Regensburg und Obertraubling, setzte sich jedoch in keiner Weise für diese ein. In den ersten Nachkriegsmonaten schien ein Urteil seiner Verbrechen in Reichweite – bis er schließlich aufgrund seiner guten Verbindungen und erschlichener „Persilscheine“ als „Mitläufer“ eingestuft und mit einer Zahlung von 500 Reichsmark rehabilitiert wurde.
Dr. Hans Simon-Pelanda verfasste für die Publikation „Täter – Helfer – Trittbrettfahrer: NS-Belastete aus der Oberpfalz“ einen Beitrag zu Pius Scharff und berichtet von seinen dabei gewonnenen Erkenntnissen.
Kooperationspartner Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg e.V.
Mitwirkende Dr. Hans Simon-Pelanda, Ehrenvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg e.V.
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